Montessori im Kinderzimmer: Hilf mir, es selbst zu tun
Was bedeutet Montessori?
Die italienische Ärztin und Pädagogin Maria Montessori (1870-1952) hat die Montessori-Pädagogik entwickelt. Der Leitsatz „Hilf mir, es selbst zu tun“ bedeutet: Wir bieten unseren Kindern einen Rahmen zum Spielen, Leben und Lernen. Wir unterstützen sie darin, mit ihrem Forschungs- und Entwicklungsdrang selbst Fähigkeiten und Interessen zu entdecken und durch Erfolge und Misserfolge zu lernen.
3 Gründe für Montessori in eurem Zuhause
- Selbstbestimmtes Lernen: Montessori fördert das eigenständige Lernen, bei dem Kinder ihre individuellen Interessen und Talente erkunden können.
- Konzentration und Unabhängigkeit: Mit Montessori-Aktivitäten können Kinder Selbstständigkeit und Konzentration entwickeln.
- Bewegungsfreiheit: Montessori fördert die körperliche Aktivität von Kindern und setzt auf aktives Lernen.
So integriert ihr Montessori in euer Zuhause
1. Selbstbestimmte Kleiderwahl
Mit einem Kleiderschrank auf Augenhöhe können eure Kinder lernen, ihre Kleidung selbst auszuwählen. Dabei kann es sich auch erst einmal um eine kleine Garderobenleiste im Flur handeln, an die euer Kind nach dem Spaziergang seine Jacke selbst aufhängt. Die fortgeschrittene Version ist der Montessori Kleiderschrank, aus dem euer Kind sein Outfit selbst zusammenstellt. Unser Tipp: Überladet den Kleiderschrank nicht, sondern stattet den Mini-Schrank mit ausgewählten Kleidungsstücken für die aktuelle Saison aus. So entsteht keine Überforderung für euer Kind und ihr vermeidet etwaige Diskussionen um die dicken Wollsocken im Hochsommer.
2. Waschtisch auf Kinderhöhe
Neben der Kleiderwahl steht auch Zähneputzen, Händewaschen und Haare kämmen auf dem täglichen Programm. Nicht gerade die Lieblingsbeschäftigungen unserer Kleinen. Doch vielleicht wird das eigenständige Waschen und Stylen etwas beliebter, als wenn Mama oder Papa an einem herumzuppeln. Viele Eltern nutzen einen Lernturm im Badezimmer, der es dem Kind ermöglicht, selbstständig am Waschbecken zu stehen. Es gibt aber auch noch andere Ideen, die euren Kids zur Selbstständigkeit verhelfen.
3. Gemeinsames Aufräumen
Wenn alles seinen Platz hat, dann macht sogar das Aufräumen nach dem Spielen Spaß. Und es fördert außerdem auch die Selbstständigkeit und das Verantwortungsbewusstsein eures Kindes. Am besten gelingt das mit Stauraum, auf den Kinder selbst zugreifen können. Wenn ihr Spielzeug in Boxen aufbewahrt, können Ordnungssticker mit Symbolen eine große Hilfe sein.
4. Naturerkundung im Montessori Zuhause
Montessori legt Wert auf die Verbindung zur Natur. Geht mir eurem Kind nach draußen, sammelt Kastanien, Muscheln oder Blätter und beobachtet Tiere. Auch das eigenständige Entdecken fördert die individuelle Entwicklung eures Kindes. Euer Kind kann im Sandkasten graben oder euch helfen beim Gießen und Pflegen von Pflanzen. Wenn ihr keinen Garten habt, könnt ihr selbst auf dem kleinsten Balkon eine Matschküche aufbauen.
5. Alltag nachahmen mit Rollenspielen
Maria Montessori beobachtete und förderte die aktive Nachahmung des täglichen Lebens. Sie setzt somit auf Fantasiespiele und Spielmaterial, das die Kinder den Alltag imitieren lässt. Mit Rollenspielen wie dem Kaufladen oder der Kinderküche könnt ihr mit euren Kindern alltägliche Situationen nachspielen und verarbeiten. Auch die spielerische Vorbereitung, wie beispielsweise auf den Tierarztbesuch, verhilft eurem Kind zur Selbstständigkeit.
6. Sensorische Aktivitäten
Mit Essen spielt man nicht! In der Montessori-Pädagogik stimmt das nicht so ganz. Lebensmittel dürfen gern auch mal ausgiebig untersucht werden. Das Ertasten von verschiedenen Formen und Materialien fördert die sensorischen Fähigkeiten eures Kindes. Auch das Sortieren nach Farben oder Riechen von verschiedenen Düften sind spannende Aktivitäten für euer Kind.